Die Ende der 1960er Jahre entstandene Bebauung Pfingstweide ist ein Stadtteil der Stadt Ludwigshafen am Rhein mit ca. 6000 Bewohnern. Die Wohnsiedlung wurde auf Grund der zu dieser Zeit herrschenden Wohnungsnot errichtet. Die Bebauungsstruktur besteht aus von Grünflächen durchzogenen mehrgeschossigen Zeilenbebauungen, höheren Punkthäusern und gestaffelten Kettenhäusern.

Auf Grund der aktuellen Sanierungsanstrengungen gewinnt das Quartier Pfingstweide als Wohnstandort an Beliebtheit. Die inzwischen gute Nahversorgung, passende und nahe Infrastruktur mit Kindergärten, Grundschule und Spielplätzen und die ideale Verkehrsanbindung machen die Wohnsiedlung wieder attraktiver.

Eines der Projekte, das im Zuge der Stadtteilsanierung umgesetzt werden soll, befasst sich mit dem Gemeinschaftshaus Pfingstweide. Im südlichen Teil des Quartiers liegend, wird das Gebiet von der Grundschule Pfingstweide, dem Bürgerpark, von Wohnbebauung und der Bundesstraße 9 umgeben.

Ziel der vorliegenden Studie ist die Darstellung der grundsätzlichen Machbarkeit einer Wohnbebauung unter Berücksichtigung der bestehenden Belastung durch den Verkehrslärm der B9.

Durch den umgebenden wertvollen Baumbestand und den benachbarten Bürgerpark ist das Baufeld in ein begrünungstechnisch hochwertiges Umfeld eingebettet. Allerdings ist die südlich verlaufende B9 lediglich durch einen ca. 40 Meter breiten Grünstreifen von dem Baufeld getrennt. Die wünschenswerte Orientierung zum umgebenden Grün steht dem einwirkenden Lärm also entgegen. Im vorliegenden Entwurfskonzept wird darauf reagiert, indem sich die vier- bis fünfgeschossigen Gebäuderiegel nach dem Prinzip „harte Schale – weicher Kern" schützend um den grünen Innenhof gruppieren. Bis auf wenige Ausnahmen orientieren sich dabei die den Wohnungen zugehörigen Freibereiche in Richtung Innenhof, nach außen hin entsteht eine Lochfassade. In Richtung B9 bildet eine Laubengangerschließung einen Puffer zu den dort gelegenen Wohnungen. Zu der baulichen Orientierung gehören weitere passive Lärmschutzmaßnahmen wie z. B. ein angepasstes Lüftungskonzept, schallschluckende Materialien oder Fassadenbegrünung.

Insgesamt soll das vorliegende Entwurfskonzept verdeutlichen, dass durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Maßnahmen trotz Lärmbelastung eine Wohnnutzung realisierbar wäre. Auch auf Grund des gestiegenen Bedarfs an Wohnungen sowie der erfolgten Revitalisierung des Wohnquartiers Pfingstweide scheint eine Wohnbebauung durchaus möglich.